Die GMT-Master II Stahl mit der Referenz 116710LN ist in vielerlei Hinsicht eine Art Neuanfang für die GMT-Master-II-Kollektion. Und das nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass es sich um das erste Modell der Reihe handelte, welches auf Keramik für die Herstellung der Lünette setzte. Problematisch war auf den ersten Blick die Tatsache, dass das Herstellungsverfahren zur Zeit der Veröffentlichung noch keine Zweifarbigkeit zuließ.
Die starke Verbindung der Reihe mit Lünetten in Blau und Rot sorgte für Unverständnis der Fans gegenüber der Veröffentlichung der 116710LN zum 50-jährigen Jubiläum. Vor allem, da die zweigeteilte Lünette nicht nur optische Gründe hat.
Sie dient ganz im Gegenteil einem praktischen Zweck und erlaubt das schnelle, mühelose Unterscheiden von Tag und Nacht (hell = rot, dunkel = blau). Allerdings hat auch eine einfarbige Lünette Geschichte in den Rängen der GMT-Master-Modelle. Entsprechende Modelle erschienen erstmals in den 70er Jahren.
Von Skepsis zu Freundschaft
Deswegen wurde die 116710LN schlussendlich weniger kritisch aufgenommen, als vor der Veröffentlichung vermutet. Und das liegt auch daran, dass diese Version der GMT-Master II mehr ist, als eine einfarbige Lünette.
Viele Funktionen aus anderen Modellreihen der Schweizer flossen hierbei ein. So zum Beispiel die Triplock Krone aus der Submariner. Die Dichtigkeit ist damit deutlich verbessert, auch wenn es bei einem Rating für bis zu 100 Meter bleibt.
Das Maxi-Ziffernblatt ist auch an Bord und sorgt vor allem für eine bessere Ablesbarkeit. Und im Inneren arbeitet das Kaliber 3186 wie zuvor. Einzige Änderung ist der Einzug einer »Parachrom« Hairspring aus der Milgauss-Reihe. Diese bietet Schutz gegen den Einfluss von Magnetismus.
Die Geschichte der GMT-Master II
Die Geschichte der GMT-Master II geht bis auf das Jahr 1954 zurück. Die Fluggesellschaft Pan Am suchte in einer Ausschreibung nach einer Uhr für ihr Flugpersonal. Kapitäne und Mitarbeiter in der Kabine sollten unterschiedliche Zeitzonen erfassen können.
Rolex gewann diese Ausschreibung mit der Entwicklung einer Uhr, die einen zusätzlichen Zeiger besitzt. Dieser zeigt eine weitere Zeitzone auf der Lünette der Uhr. Diese 24-Stunden-Uhr zeigt die Heimatzeit konstant an, während die anderen Zeiger schnell an die aktuelle Zeitzone angepasst werden können. Die Zweifarbigkeit der Lünette erlaubt außerdem, wie eingangs bereits erwähnt, die einfache Unterscheidung von Tag und Nacht.
Die GMT-Master II tauchte erstmals in den 80er Jahren im Portfolio von Rolex auf. Bis in die 90er Jahre wurden beide Modellreihen angeboten. Aufgrund sehr geringer Unterschiede lohnte dies allerdings nur bedingt. Eine wichtige Verbesserung: ein schnell und unabhängig einstellbarer Stundenzeiger, der die Anpassung an die lokale Zeit noch unproblematischer gestaltete.
Zum 50. Geburtstag der Reihe präsentierte man 2005 erstmals ein Modell mit Keramik-Lünette, die bis zum Jahr 2013 nur in Schwarz erhältlich war. Dann folgte erst eine Version in Schwarz und Blau und 2014 schließlich eine neue GMT-Master II mit einer Lünette in Rot und Blau. Das Pepsi-Modell erhielt seinen aktuellsten Refresh im Jahr 2018, während das Jahr 2019 eine neue GMT-Master II im Batman-Design bringt.