Die Problemlösung – Die Entstehung der Jaeger-LeCoultre Reverso
Am Anfang vieler Entwicklungen steht ein Problem, welches einer Lösung bedarf. So auch im Fall der Reverso von Jaeger-LeCoultre, die in der Frühzeit der Armbanduhr entstand. Große Probleme gab es zu dieser Zeit bei der Beständigkeit der Uhren, vor allem in Bezug auf das Uhrglas.
Dieses bestand aus Zelluloid oder Kristalglas. Während sich ersteres mit der Zeit gelblich verfärbte, brach zweiteres schon bei leichten Stößen und Schlägen. Die Geschichte besagt, dass sich Polospieler eine beständigere Armbanduhr wünschten, die auch während des Spiels getragen werden konnte, ohne kaputtzugehen.
Dieser Wunsch wurde ihnen von Jacques-David LeCoultre, Edmond Jaeger und dem Ingenieur und Designer Alfred Chauvot erfüllt. 1931 wurde das Patent für die erste Wendeuhr eingereicht. Die 1933 veröffentlichte Uhr trug den lateinischen Namen Reverso (zu Deutsch »ich drehe mich«). Das Gehäuse der Uhr ließ sich, sofern es die Situation erforderte, einfach umdrehen.
Eckige Armbanduhren im Trend – Die Jaeger-LeCoultre Reverso
Uhren aus der Anfangszeit sind heute nur selten zu finden. Das Eindringen von Feuchtigkeit hat die Ziffernblätter vieler Modelle beschädigt. Ihr vorläufiges Ende fand das Modell Reverso während des Zweiten Weltkrieges und mit dem Aufkommen der immer beliebter werdenden runden Armbanduhren.
Durch fehlende Herstellungsanlagen kam die Produktion zum Erliegen und verkauft wurden nur Uhren aus gelagerten Teilen. Erst in den 70er Jahren wurde das Interesse an eckigen Modellen wiederentdeckt. Giorgio Corvo, ein italienischer Händler wandte sich an Jaeger-LeCoultre und erwarb 200 übriggebliebene Gehäuse.
Deren Erfolg führte zu einem Umdenken im Hinblick auf die Reverso, die ihre Rückkehr in der Quarzkrise samt passendem Werk feierte. 2014 folgt schließlich die erste Reverso mit Automatikwerk Jaeger-LeCoultre 967/B. Zwei Jahre später, zum 85. Jubiläum folgten drei neue Modellreihen der Reverso: Classic, One und Tribute.