Der Aufbruch – Eigene Werke und die Calibre de Cartier
Lange Zeit galt Cartier unter Uhrfreunden im Hinblick auf die mechanische Exzellenz als Umstritten. Denn trotz der bekannten Uhrmodelle wie Tank und Santos fehlte ein wichtiges Puzzlestück: Werke aus eigener Herstellung. Das änderte sich erst im Jahr 2007 mit der Übernahme der Werke von Roger Dubuis in Genf durch die Richemont SA.
Dubuis war auf die Herstellung von hochwertigen Werken spezialisiert, die das Genfer Siegel erhielten. Eine hohe Aufzeichnung für in Genf hergestellte Uhren, die besondere Qualitätsansprüche und einen strengen Prüfkatalog erfüllen. Cartier begann prompt mit der Entwicklung und Fertigung entsprechender Werke.
Das erste Ergebnis war das Kaliber 9452 MC welches in der Ballon Bleu Flying Tourbillon zum Einsatz kam und sie zur ersten Uhr des Unternehmens machte, die ein Genfer Siegel erhielt. Auf das ambitionierte Handaufzugskaliber folgte im Jahr 2010 ein noch deutlich ambitioniertes Automatikwerk in einer besonderen Uhr. Die Calibre de Cartier und das Kaliber 1904-PS MC verschmolzen zu einer aussichtsreichen Verbindung.
Automatisch zum Erfolg – Das Kaliber 1904-PS MC
Das Kaliber 1904-PS MC bietet neben den gebräuchlichen Stunden und Minutenzeigern eine kleine Sekunde bei sechs Uhr und eine Datumsanzeige. Um das Werk betrachten zu können, ist ein Gehäuseboden aus Saphirglas an Bord, der einen freien Blick ermöglicht.
Darüber hinaus verpackt die Calibre de Cartier diese aufwendige Konstruktion überraschend zurückhaltend in einem schlichten und flachen Gehäuse mit einer Dicke von nur 10 Millimetern. Selbstverständlich sind hier viele charakteristische Merkmale an Bord, die Cartier bereits seit einiger Zeit begleiten. Dazu zählt beispielsweise die markante, mit einem Saphir besetzte Krone.
Auch die Zeiger in Schwert-Form sind eine von den Franzosen häufig genutzte Zeigerform. Römische Ziffern auf der oberen Hälfte des Ziffernblattes runden diesen Eindruck ab. Als erste Automatikuhr aus eigener Herstellung gilt die Calibre de Cartier heute als wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, der bei Sammlern beliebt ist und sich bei fast jeder Gelegenheit tragen lässt.