Die Oysterdate aus dem Hause Tudor ist ein gutes Beispiel für eine Weiterentwicklung über die Abhängigkeit von Rolex hinaus. Dabei beginnt die Geschichte der Kollektion als Abwandlung der bekannten Rolex Daytona-Kollektion. In den 70er Jahren erscheint erstmals ein Oysterdate-Modell mit dem Namen Home Plate. Das erste Modell erscheint in zwei unterschiedlichen Varianten.
Die 7031 bietet eine Lünette aus Plastik, während die 7032 mit einer Lünette aus Stahl deutlich hochwertiger daherkommt. Beide Modelle besitzen eine Tachymeter-Skala auf der Lünette. Noch einmal kurz zur Erklärung. Tachymeter oder Tachometer sind bei Rennsportchronografen an Bord, um die Messung der Geschwindigkeit während der Fahrt einschätzen zu können.
Auch abgesehen von der markanten Lünette ist das Design der ersten Oysterdate-Modelle markant und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert durch die Verwendung oranger Akzente für die Zeiger und die innenliegende Lünette. Krone und Drücker auf der rechten Seite sind außerdem auffällig und markant. Bei sechs Uhr findet sich ein Datumsfenster samt auffälliger Lupe.
Änderungen – Die Oysterdate im Wandel der Zeit
Die Lupe bleibt auch im zweiten Modell erhalten, welches im Jahr 1972 erscheint. Die Monte Carlo erscheint im Gegensatz zum Erstling in drei unterschiedlichen Varianten. Neben Plastik- und Stahltachymeter (Referenzen 7149 und 7159) steht eine Version mit 12-Stunden-Drehlünette zur Verfügung.
Außerdem wird das Design um eine Version mit blauer Grundfarbe erweitert. Ansonsten gibt es keine großen Anpassungen. Größere Änderungen stehen allerdings Ende der 70er Jahre mit dem Big-Block-Modell an. So sind Modelle mit ausdrucksstarken Panda-Totalisatoren vorhanden. Neben Anpassungen beim Look sind auch mechanische Anpassungen an Bord. So handelt es sich um einen automatischen Chronografen. Streng genommen geht es um das erste Chrono-Automatikmodell aus dem Hause Rolex.
Sternchen – Prince Oysterdate
Der Star der Modellreihe erscheint im Jahr 1995. Die Prince Oysterdate setzt auf ein Gehäuse in komplett neuem Design. Dazu gehören rundere Gehäuseseiten, die den Tragekomfort im Vergleich mit den Vorgängern erhöhen. Außerdem orientiert sich Tudor hiermit stärker an den Daytona-Modellen von Rolex, die in ähnlich fließenden Gehäusen geliefert werden.
Die Plastik-Lünette ist ab diesem Modell aufgrund ihrer Empfindlichkeit ebenfalls Geschichte. Stattdessen stehen bei der Prince Oysterdate Varianten mit Aluminium- und Stahl-Lünette zur Verfügung. Zusätzlich zu diesen hochwertigeren Materialien kommt auch kein Plastik mehr für das Uhrglas zum Einsatz. Stattdessen setzt Tudor bei diesem Modell auf Saphirglas als Material. Auf diesem Weg erreicht Tudor auch eine schlankere Bauform. Die Bezeichnung als Oyster verschwindet außerdem vom Ziffernblatt dieses Modells. Stattdessen rückt die Bezeichnung als Prince in den Mittelpunkt.
Stück für Stück entfernt sich Tudor in den Jahren nach der Veröffentlichung von Rolex als Teilelieferant und setzt auf Gehäuse aus eigener Herstellung. Im Zuge dieser Umstellung erfolgen auch Änderungen am Ziffernblatt. Statt bei allen Modellen auf Strichförmige Indizes zu setzen, stehen Versionen mit arabischen Ziffern zur Verfügung. Und auch für Abwechslung beim Band ist gesorgt. Erstmals sind Lederarmbänder verfügbar, die den Tragekomfort maßgeblich erhöhen und verändern.