Uhren in Extremsituationen

Extremsituation

Zeitmesser müssen im Alltag oft so einiges aushalten können. Doch wenn es um Abenteuer in der Wildnis, der Wüste oder Unterwasser geht, ist eine robuste Uhr sogar noch wichtiger. Wir stellen außergewöhnliche Zeitmesser vor, die beeindruckende Rekorde besitzen und für Zuverlässigkeit und Robustheit stehen. 

Rolex Explorer – Die erste Uhr auf dem Mount Everest

Edmund Hillary und sein Sherpa Tenzing Norgay waren bei weitem nicht die ersten, die versucht haben den 8.848 Meter hohen Mount Everest zu besteigen. Vor ihnen hatten bereits 13 Menschen beim Versuch den Gipfel zu erreichen ihr Leben gelassen. 1953 wagte die neunte britische Expedition unter Leitung von John Hunt ihr Glück. Während die erste Seilschaft kurz vor dem Ziel aufgeben musste, erreichten Edmund Hillary und Tenzing Norgay am 29. Mai gegen 11 Uhr morgens als erste Menschen den Gipfel des höchsten Berges der Welt. Mit dabei an Hillarys Handgelenk in dieser unglaublichen Höhe war eine Rolex Oyster Perpetual mit der Referenznummer 6098. 1953 besaß die Luxusuhr noch nicht seinen Beinamen »Explorer«, dieser entstand erst später. Nach der Expedition wollte sich jeder ein bisschen wie ein Abenteurer fühlen, weshalb noch im gleichen Jahr die Rolex Oyster Perpetual Explorer herausgegeben wurde. 

Rolex Deepsea – Extrem wasserdicht

Für Berufstaucher kann die Druckfestigkeit einer Uhr nicht hoch genug sein. Auch wenn die meisten höchsten Tiefen von bis zu 300 Metern erreichen, kommt zum eigentlichen Wasserdruck noch der Druck, der durch Bewegung entsteht. Bei der Rolex Deepsea handelt es sich um eine extrem robuste Taucheruhr, die dank innovativer Technik bis zu 3.900 Metern Wassertiefe Druck standhält. Neben einem 5,5 mm dicken Saphirglas, besitzt der Zeitmesser einen 3,28 mm dicken Boden aus Titan Grade 5. 

Bei der Deepsea handelt es sich um eine Hommage an James Camerons legendären Tauchgang in den Marianengraben, bei dem der Abenteurer in 11.000 Metern Tiefe abtauchte. 1960 versuchte bereits Jacques Piccard den Grund Challengertiefs im Marianengraben zu erreichen. Sie schafften es damals in eine Tiefe von 10.916 Metern zu erreichen. Mit dabei an der Außenwand der Trieste: Die Rolex Deep Sea Special. Bei Auftauchen stellte man fest, dass die Rolex Luxusuhr die Tiefseereise unbeschadet überstanden hatte. 

Sinn 206 Arktis II – Eisige Kälte

Nicht nur Wasser kann für eine Uhr schädlich sein – auch extreme Temperaturen können für Zeitmesser gefährlich werden. Eine Luxusuhr, die besonders auf extreme Temperaturen ausgerichtet ist, ist die Sinn 206 Arktis II. Sinn benutzt bei diesem und anderen Modellen der Marke ein Spezialöl und achtet auf besondere Toleranzen. Dadurch bleibt der Zeitmesser selbst in einem Bereich zwischen -45 und +80 Grad Celsius funktionstüchtig. Das eisblaue Zifferblatt der Sinn 206 Arktis II wird von einem robusten Edelstahlgehäuse geschützt, das bis zu 300 Meter wasserdicht ist. Dank der hauseigenen Temperaturresistenz-Technologie ist die Uhr zudem vor Beschlag geschützt, was sie zum treuen Begleiter in eisiger Kälte macht. 

Stowa Flieger TESTAF T01 – in luftiger Höhe

Robuste Zeitmesser müssen nicht nur Wasserdruckbeständig sein – auch extreme Höhen können einem präzisen Uhrwerk Schaden zufügen. Ist der Außendruck viel geringer als der Innendruck, kann das Glas herausgedrückt werden oder sogar explodieren. Um dieses Problem entgegenzuwirken gibt es Uhrenmodelle, die TESTAF zertifiziert sind. Dieser Standard für Fliegeruhren wurde in einer gemeinsamen Projektgruppe der Frankfurter Uhrenmarke Sinn zusammen mit dem Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der Fachhochschule Aachen entwickelt. Sie stellt sicher, dass die Uhren Belastungen im praktischen Einsatz von Flügen standhält. Neben physikalischen Anforderungen, die durch anspruchsvolle Experimente in Labors im Flugbetrieb überprüft wurden, werden auch funktionale und praktische Anforderungen der Piloten im Alltag geprüft. Um mit der Norm ausgezeichnet zu werden, müssen die Luxusuhren unter anderem einen raschen Temperaturwechsel standhalten sowie Veränderungen des Umgebungsdrucks bis 0,044 bar (entspricht 21.300 Metern).

Die Fliegeruhr Flieger TO1 TESTAF von Stowa hat auf Anhieb alle Tests erfolgreich bestanden und besitzt ein 46 Millimeter großes Gehäuse aus Titan. Dieses ist 20 Bar wasserdicht und beherbergt das Automatikkaliber Eta 2824-2. Das Zifferblatt des Modells ist mattschwarz lackiert und mit nachleuchtenden Indexen und Zeigern versehen.

Zenith El Primero – Sprung aus der Stratosphäre

Wo wir schon bei luftigen Höhen sind: Im Jahr 2012 stieg der österreichische Base-Jumper und Extremsportler Felix Baumgartner in die Stratosphäre (die zweite Schicht der Erdatmosphäre) auf, um aus knapp 40.000 Metern Höhe einen Fallschirmsprung auszuführen. Dabei knackte Baumgartner gleich mehrere Rekorde. Bei dem Sprung handelt es sich nämlich um den höchsten Absprung in der Geschichte der Menschheit und um die längste Zeit und Strecke im freien Fall. Während des Sprungs erreichte er eine Geschwindigkeit von mehr als 1.300 km/h und war damit der erste Mensch, der im freien Fall die Schallmauer durchbrach. Unterstützt wurde der Base-Jumper von Zenith. Während des Sprungs trug er eine Zenith El Primero Stratos Flyback Striking 10th. Die Uhr überstand diese Extremsituation mit außergewöhnlichen Beschleunigungen, Höhen-, Druck-, und Temperaturunterschieden unbeschadet. 

Von Karuna

Hat einen Master in Literatur- und Kulturwissenschaft und ist seit 2019 Redakteurin bei Chronoto. Ihre persönliche Traumuhr? Die Blancpain Villeret Quantième Complet in Rotgold. Privat trägt sie aber am liebsten eine Casio im Retrolook am Handgelenk.