Über die Panerai Panerai Radiomir 1940 3 Days PAM00662
Abnutzung als Feature - »Egiziano Piccolo«
Ein braunes Ziffernblatt war historisch bedingt eine schlechte Nachricht für Panerai. Denn die Verwendung von Radiomir für die Leuchtschrift auf den Ziffernblättern sorgte durch eine chemische Reaktion zwischen Radium und Messing für eine Korrosion des schwarzen Ziffernblattes. Erstmals tritt dieses Phänomen bei der »Egiziano Piccolo« Ref. 6154 (bedeutet so viel, wie »Kleiner Ägypter«), die an die ägyptische Navy verkauft wird. Was zur Produktionszeit als Fehler angesehen wird, sorgt in der Neuzeit für Einzigartigkeit und schließlich einen Auktionsrekord für Panerai-Uhren. Bei einer Auktion von Christies am 14. Dezember 2012 erzielt eine derart korrodierte »Egiziano Piccolo« einen Auktionspreis von 326.500 US-Dollar. Für Panerai genug Anregung, eine neue Kollektion von Modellen zu starten, die den einstigen Herstellungsfehler zu einem Feature erhebt. Darunter findet sich auch die Panerai Radiomir 1940 3 Days mit der Referenznummer PAM00662.
Fehlproduktion? Fehlanzeige! – Die PAM00662 im Detail
Panerai macht das, was sie am besten können: sie bleiben sich treu und bieten auch mit diesem Uhrenmodell eine nostalgische Reise in die Vergangenheit, die liebevoll modernisiert wurde (bedeutet in diesem Fall auch, dass alle Rolex-Hinweise der Ref. 6154 verschwinden), was sich auch in einem größeren Gehäuse zeigt, welches inzwischen 47 Millimeter (im Durchmesser) misst und aus rostfreiem Edelstahl besteht. Passend zur Farbe des Ziffernblattes sind Indizes und arabische Ziffern in einem goldenen Farbton gehalten. Gleiches gilt für Stunden- und Minutenzeiger. Allesamt sind diese mit Leuchtmasse beschichtet und auch bei Dunkelheit problemlos abzulesen. Vintage wird es wieder bei der Verwendung eines kuppelförmigen Uhrglases, welches sich Panerai beim Original entleiht. Übrigens: auf einen Kronenschutz verzichtet die PAM00662. Als Uhrwerk kommt das Kaliber P.3000 zum Einsatz, welches sich durch eine Saphirglas-Rückseite begutachten lässt. Das manuell aufzuziehende Uhrwerk hat eine Gangreserve von drei Tagen und gilt als robustes und zuverlässiges Arbeitstier. Für diese Art von Uhr und Uhrwerk sind die Italiener im Lauf ihrer langen Geschichte bekannt.
Aus kleinen U(h)rsprüngen – Panerai-Geschichte
Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die Geschichte von Panerai als Importeur für Schweizer-Uhren in Florenz. Das Unternehmen kann schnell gute Beziehungen zur Uhrenindustrie aufbauen und auf dieser Basis eine Abteilung für Forschung und Entwicklung etablieren. Hieraus erwächst wiederum die Arbeit für das italienische Militär. Auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten folgt in den 1930ern schließlich die Herstellung von Taucheruhren mit Radiomir-Leuchtmasse. In den 90er-Jahren folgt schließlich der freie Verkauf von Panerai-Uhren.